Roskilde Festival 2001 – Fotos

Etwas gedämpfte Ausgelassenheit!

Es gab sicherlich reichlich Leute, die überhaupt nicht mehr an das letzte Jahr gedacht haben. Und das ist auch gut so. Denn das Leben geht weiter und auch im Jahre Eins nach der Katastrophe fanden sich trotzdem genug Menschen, die der Toten gedachten.
Es passiert überall ständig etwas, man kann der Gefahr kaum aus dem Wege gehen. Bis 2000 dachten alle, Besucher und Veranstalter, Roskilde ist weitgehend sicher. Alle wurden getäuscht.
(weitere Infos unter der Galerie)



Fotos: concon

Aber Roskilde wäre nicht Roskilde, wenn nicht aus diesen schrecklichen Erfahrungen gelernt wurde. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden teilweise reichlich verbessert, die Security Leute manchmal sogar etwas nervös. Kein Wunder bei der Verantwortung. Auch der Platz wurde verändert, als alter Festivalgänger hatte man etwas Schwierigkeiten. Es gibt jetzt hunderte Meter weite Fluchtwege, die Veranstalter haben sich Gedanken gemacht.

Scheinbar auch beim diesjährigen Programm. Neil Young, Bob Dylan, Burning Spears usw., es wurden eher die etwas ruhigeren Töne angeschlagen.
Aber u.a. Robbie Williams oder Faithless rissen auch alles wieder raus und brachten trotz Regen am Samstag Stimmung in die nassen Besucher. Roskilde hat sich wieder viel Mühe gegeben, es gibt auch immer mehr Ruhezonen, manchmal ist es schon fast wie Urlaub hier. Relaxen, einen trinken, was schönes essen und den vielen Performance Künstlern zuschauen. Oder stundenlang den Wasserspielen im Oval lauschen. Gut, lauschen ist untertrieben, es war ganz schön laut.

Es gab sieben Bühnen, wer Musik bis zum Abwinken hören wollte, fand sie ständig, auch noch morgends um 4 Uhr. Wer feiern wollte, konnte dieses an zig Bierständen oder Cocktailbars. Und wer kein Bock auf Pommes und das nötige Kleingeld hat, konnte auch anspruchsvoll essen.
Oder ins Kino gehen, oder baden, oder in den Hunderten Ständen einkaufen.

100.000 Besucher waren dort und werden auch im nächsten Jahr wieder kommen, im Jahre Zwei nach der Katastrophe. Und dann wird es wieder so fröhlich wie früher sein. Die Toten werden es uns danken, weiterzumachen.

Auch uns holte der Tod schnell ein, Samstagnacht klingelte das Telefon, ein engster Verwandter war gestorben. Gott sei dank nicht zu früh, er hat ein gesegnetes Alter erreicht. Krieg und alles miterlebt und auch niemals aufgegeben. Auch Roskilde durfte nicht aufgeben. Deshalb aber mußten wir am Sonntag abreisen.