Das war! Orange Blossom Special 2013

(FOO-intern) – Auf ein Neues! Nachdem im letzten Jahr andere Kollegen von mir die Ehre hatten (dieses Jahr standen sie übrigens auf der anderen Seite des Fotograbens: auf der Bühne – dazu später mehr), beim OBS vor Ort zu sein, war dieses Jahr wieder ich an der Reihe!

Überpünktlich machten wir uns mit einer Karawane aus Hamburg auf dem Weg, um trotzdem viel zu spät im lauschigen Beverungen anzukommen. Problem an der Sache: Unsere – aus dem Norden maximale Steigungen von 0,2% gewohnten – Automobile kämpften sich leider mehr schlecht als recht die beachtlichen Hügel im Weserbergland hoch und verursachten teilweise einen Stau, wie man ihn sonst nur vom „Letzten Bauern aus Hannover“ gewohnt ist. (http://youtu.be/SamX4Kyw_Fo?t=3m6s)

Angekommen beim Gelände, wurden wir von der – wie immer – netten Security auf unsere Parkplätze eingewiesen und schleppten unser Sack und Pack auf den Campingplatz. Voller Erschrecken musste ich dann beim Auspacken feststellen, dass meine Fotokamera auf der Hinfahrt kaputt gegangen ist. Daher muss ich mich jetzt auch an dieser Stelle dafür entschuldigen, dass ich keine wirklichen Fotos vom Festival machen konnte. Dem Artikel sind ein paar Handyfotos angehängt, das war‘s aber auch schon. Das tut mir wirklich sehr leid. Der Verlust bzw. die Beschädigung meiner Kamera hat mich sehr getroffen.

(Unsere Handy-Fotos vom OBS 2013, Handys taugen eben doch nichts…)

Wir wollten natürlich trotzdem das Beste draus machen und begaben uns zur, für uns, ersten Band, den Steaming Satellites. Wir kamen, wir hörten und wir beurteilten: Klasse! Songs wie „Witches“ oder „Spaceships“ haben meine Kompagnons und mich gleich in wohliges Festival-Fieber umwickelt und zum Mitwippen und Mitsingen animiert. Anekdote dazu: Der Sänger singt bei „Witches“ häufiger die Zeile „I’ve got to go“ – Einige um uns herumstehende Gäste schienen dies nicht ganz zu verstehen und sangen lauthals „I’ve got some dope“. War es Absicht? Oder machten sie vielleicht Werbung in eigener Sache?

Im Anschluss und immer stärkenden Regen spielten dann die Treetop Flyers. Einer meiner findigen Kumpels machte den relativ unbekannten, aber auch großartigen, Musiker Sam Beer als Gitarristen der Band aus, was bei uns prompt zu Jubelstürmen führte. Die Treetop Flyers selbst sind ebenfalls hochgradig empfehlenswert. Meine Anspieltipps hier sind: „Picture Show“ &”It’s about time”. Generell würde ich den Treetop Flyers eine Mischung aus Ryan Adams und „neil-youngesquen“ Zügen zuschreiben. Die Endung „–esque“ ist unter Kritikern, die etwas auf sich halten, sehr beliebt. Ich springe auf den Zug natürlich sofort auf und denke mir deshalb ein derart unsinniges Adjektiv mit Freuden aus!

Der letzte Gig des Abends waren dann SLIM CESSNA’S AUTO CLUB. Ich stand lange im Regen, hab es mir lange gehört aber muss – milde ausgedrückt – feststellen: Nicht so mein Fall.

Der Samstag begann für mich mit Daniel Norgren und hier möchte ich das Prädikat „Spitzenklasse“ ausrufen! Bekannt war mir nur der Song „Whatever turns you on“. An dieser Stelle bin ich aber mal wieder sehr dankbar dafür, auf einen großartigen Künstler aufmerksam gemacht worden zu sein. Auch für seine anderen Lieder kann ich eine uneingeschränkte Weiterempfehlung aussprechen.

Aufgrund der Witterungsverhältnisse mussten wir dann allerdings eine Zwangspause einlegen, da wir die gefühlt einzigen Menschen ohne Gummistiefel waren und das Terrain der OBS-Villa so langsam aber sicher einem überschwemmten Acker glich. Wir waren natürlich dumm und haben uns keine Gummistiefel mitgenommen, daher haben wir die weite Reise nach Höxter auf uns genommen (in Beverungen waren ALLE(!) Gummistiefel ausverkauft) und uns adäquates Schuhwerk zugelegt.

Als wir wieder auf dem Festivalgelände ankamen, stellten wir uns erst einmal demonstrativ in das größte und tiefste Schlammloch der Welt. Und lachten. Vor Freude.

Leider haben wir durch unseren Einkauf auch einige Bands verpasst und können nur von dem Ende der Band Boy Division berichten.
Kurz dazu: Geschmäcker sind verschieden. Und Boy Division traf überhaupt gar nicht meinen Geschmack. Pardon!

Die nächsten Bands Skinny Lister, We Invented Paris und Nick Waterhouse waren wiederrum eine fantastische Wahl. Insbesondere letzterer gehört in die Kategorie „Ganz coole Sau“ – und das mein ich wirklich positiv!

Die letzte Band am Samstagabend war Dry the River. Auch hier erspar ich mir eine großartige Kritik. Die Stimme des Sängers ist zweifellos markant. Aber das ist die Stimme von Jan Delay auch. Und die nervt auch irgendwann. Ich weiß, dass viele Leute große Stücke auf Dry the River halten, aber meins ist es nicht.

Das Highlight des darauf folgenden Tages waren sicherlich Torpus & The Art Directors. Auch wenn ich hier ohne Frage hochgradig parteiisch bin, traue ich mir eine gewisse Objektivität zu und die besagt: Alle Zuschauer (mit denen ich danach sprach) waren ausnahmslos begeistert. Was die Jungs & das eine schwedische Mädchen von Torpus übrigens auch waren. Man bedankte sich mehrfach artig für die Einladung, erzählte einen kleinen Schwank aus vergangenen Kindheits- und OBS-Tagen und überzeugte mit einem fabelhaften Live-Auftritt.

Da unser Fahrer schon mit angeschlagener Gesundheit aufs OBS gekommen ist und solche Festivals nicht unbedingt als Kur- und Regenerationsort geeignet sind, mussten wir danach leider krankheitsbedingt die Rückreise antreten.

Abschließend bleibt zu sagen: Das Festival war wieder einmal unsagbar schön. Ich komme gerne wieder und bedanke mich bei den Veranstaltern des OBS für ein mehr als gelungenes Festival.

Das OBS bleibt unerreicht.

Simon

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