Extrem-Wattlaufen beim Wacken 2012

(FOO-intern) – Ja, aus betrieblichen Gründen kamen wir zu spät nach Wacken. Und gingen früher, feige wie wir waren. Freitagmittag angereist und extra ein WoMo gemietet, damit wir es schön gemütlich haben und bis Sonntag bleiben können. Weil wir ja zum ersten und letzten Mal im Leben u.a. auch mal die Scorpions sehen wollten.

Aber schon am Freitagmittag hinderte uns zunächst ein kräftiges Gewitter, das Wohnmobil zu verlassen. Dann aber ging es los. Dank unseres späten Kommens und der Witterungsbedingungen waren wir auf einem sogenannten VIP-Parkplatz, der gefühlsmäßig irgendwo bei Neumünster lag. Wir also Proviant und Kameras eingepackt, einen Shuttle konnte uns der freundliche Parkplatzwächter allerdings nicht anbieten. Dafür aber ein paar Dixies ohne Klopapier und die Antwort auf die Frage, wo kann man sich denn hier waschen: “Da geht ihr am Besten zum Festivalplatz, entweder auf dem und dem VIP-Platz oder beim Pressebereich”. Uff! Bevor wir 20km zum Waschplatz laufen, fällt das wohl am Samstag aus… – Na ja, Strom gab es natürlich auch nicht. Obwohl man ja nun nicht unendlich viele Akkus für Kamera und Laptop dabei hat. Also sparsam umgehen damit.

Egal, nach einer halben Stunde hatten wir das Festivalgelände erreicht, bzw. das Wackener Wattenmeer. Erst einmal meinem Partner das Gelände zeigen, er war nämlich noch nie in Wacken. Bands hören also zunächst nebensächlich, lieber ein Bierchen trinken und eine leckere Krakauer reinziehen. Rauf auf den Hauptplatz, eine Weile The Boss Hoss, vorher die Broilers, ganz davor Overkill, für unsere alten Ohren allerdings eher eine Band aus der Krachmacherstraße 😉

Aber Wacken ist ja so vielseitig, man muß ja auch nicht alles mögen. Inzwischen trotzdem schon viele Fotos gemacht, vor allen Fotos mit viel Matsch und Menschen, die scheinbar direkt aus der Kohlengrube kamen. Bei Boss Hoss dann aber der Blick zum Himmel. Da kommt noch was!!

Gut, nun schnell ins Pressezentrum. Schnell war übertrieben, denn wir mußten ja dazu wieder durchs Wackener Watt weiterlaufen. Irgendwie sahen wir beide mit unseren Kampfanzughosen und den Gummistiefeln aus, als wenn wir direkt auf dem Weg an die Front waren. Nach gefühlten zwei Stunden hatten wir aber die Treppe zum Pressebereich erreicht, dort gab es erst einmal Bier und dann eine nette Leipzigerin, die uns viele, viele, viele Dinge aus ihrem Leben erzählte. Nee, sie war wirklich nett, aber irgendwann mußte die Kassette wieder raus aus dem Ohr. Und weil nun auch der Regen wieder aussetze (ich vergaß zu sagen, das es natürlich wieder wie aus Eimern geschüttet hatte), begaben wir uns wieder Richtung Festivalplatz.

Schlau wie ich war, schlug ich meinem Partner vor, ihm jetzt z.B. das Wackinger Land usw. zu zeigen. Vergaß allerdings wieder die Wattwanderung. Aber noch vor dem Dunkelwerden kamen wir dort an. Mit kleinen Zwischenstops an Biertresen und einem Promilletest, bei dem dann heraus kam, das mein Kumpel auf der Fahrt nach Wacken mindestens schon das Doppelte getrunken hatte und ich rein theoretisch immer noch nach Hause hätte fahren können. WO BITTE IST DAS NÄCHSTE BIER, war daraufhin nur noch meine Frage.

So ging es dann weiter, Fotos machen, zurück zum Platz, shz-Leute gesucht, nicht gefunden, Bands geguckt und irgendwann konnten wir nachts nicht mehr laufen. Wir beschlossen also, unsere letzten Reserven zusammenzurufen und zum WoMo zu gehen. Irgendwann zu Bett und schlecht geschlafen.

Nun wirds kurz:
Gegen Mittag zum Platz, erst einmal frühstücken. Im Market. Dann bißchen gucken, beschlossen, als erstes Santiano zu hören. War aber noch soviel Zeit. Und zuviel Schlamm. Hörten Gerüchte, man darf nicht mehr fahren. Füße brannten, Regenwolken bahnten sich auch wieder an. Fazit: Beschluss abzubrechen und hoffen, das wir mit dem Wohnmobil die Ausfahrt rauskommen. Hat geklappt! Heute ist Sonntag, ich habe Trachtengruppe auf dem Langenhorner Sommerfest geknipst. Ganz schön heavy.

Nächstes Jahr wieder Wacken? Klar, aber hoffentlich länger und mit ins Gras legen können. Wir sind schließlich alte Leute!

Gesund war es ja trotzdem. Wann läuft man sonst schon 24 Stunden durchs Watt 😉

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CIS

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