Unter dem Titel „System neu starten?“ widmet sich das 38. OPEN OHR Festival vom 25. bis 28. Mai 2012 der gegenwärtig weit verbreiteten Aufbruchsstimmung und der weltweiten Protestbewegung.
Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung in den Euroländern und das Aufbegehren der arabischen Länder gegen ihre Machthaber, der sogenannte „arabische Frühling“. Das 38. OPEN OHR Festival stellt die Frage nach der Zukunft und den Zielen dieser Aufbruchsbestrebungen. Traditionell wird den Besuchern auch in diesem Jahr wieder eine Vielfalt an thematischen Veranstaltungen aus den Sparten Musik, Theater, Kabarett und Film, sowie zahlreiche Podien, Workshops, Aktionen und sogenannte „Nettigkeiten“ rund ums Thema geboten. Das Gesamtkonzept des OPEN OHR Festivals ist deutschlandweit einzigartig und lockt jedes Jahr überregionales Publikum zum traditionsreichen Pfingstfestival auf die Zitadelle nach Mainz.
Die Bands
Mit dabei sind u.a.: Die Sterne, Babylon Circus, Horst Evers, Landungsbrücken Frankfurt, Erland and the Carnival, Misteur Valaire, Mathias Tretter, Agora Theater, Jaune Toujours, Improtheater Schmidt´s Katzen, Sebastian Krämer, Esther Saoub, Subvasion, Philip Bölter, Dub a la Pub, Company urbanReflects und viele mehr.
Wortveranstaltungen
Die Aufstände in der arabischen Welt werden immer wieder als Startschuss für die weltweiten Protestbewegungen im Jahr 2011 dargestellt. Ausgehend von der Revolution in Tunesien, rollte eine Welle des Protests durch Nordafrika und den Nahen Osten. Jetzt, über ein Jahr später, stehen die Fragen nach den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, dem „Ergebnis“ und den „Gewinnern“ der Revolutionen im Raum. Auf dem Podium „Arabellion – Aufbruch in eine neue Zukunft?“ möchten wir u.a. mit Esther Saoub, SWR Fachredaktion Religion, Kirche und Gesellschaft über die jetzige Situation in diesen Ländern und deren Zukunft diskutieren.
Aktuelle Geschehnisse, Aufrufe und Proteste werden schnell und ungefiltert im Internet verbreitet – jeder kann mit einem Klick daran teilhaben und sich mitteilen. Auf dem Podium „Eine Medienrevolution? Die ‚Netzgemeinde‘ und die ‚Qualitätsmedien‘ unter sich“, möchten wir u.a. von Alvar Freude, Mitglied der Enquête-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages erfahren, wie ausschlaggebend die neuen Medien für die Protestbewegungen sind und welche Rolle die klassischen Medien dabei einnehmen.
Bei der Podiumsveranstaltung „Europa am Abgrund – Empörung ohne Wirkung“ geht es insbesondere um die Rolle Deutschlands innerhalb der EU während der aktuellen
Protestbewegung. Zweifel an dem einst so sicheren Zusammenschluss der EU kommen auf. Was tun und wie weit geht die Solidarität in der EU? Es wird die Frage nach Verantwortung gestellt und wo ihre Grenzen liegen. Diesen und weiteren Fragen stellen sich im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Leif, Chefreporter Fernsehen SWR Mainz u.a. der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling; Daniel Köbler, Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz; Gerhard Hohmann, Wirtschaftjournalist beim SWR.
Theater
Was passiert, wenn die Revolution ein bereits erzählter alter Witz ist? In „Dantons Tod“ öffnen die Landungsbrücken Frankfurt Assoziationsräume für die Beschäftigung des Zuschauers mit Politik und Revolution. Inszeniert wird Büchners Text musikalisch-schrill, skurril und gleichzeitig lustvoll scheiternd.
Den Anfang des Theaterprogramms macht das Materialtheater mit den „Drei Affen“ aus dem Dingda-Land. Sie erzählen eine Parabel vom Aufstand der Dinge und über den Materialismus und seine Folgen. Mensch und Ding leben in schönster Harmonie miteinander. Jedes Ding wird mit viel Liebe und Sorgfalt gehegt und gepflegt. Im Gegenzug dazu tun die Dinge ihrerseits alles, um dienlich zu sein. Doch dieser paradiesische Zustand hält nicht lange an. Ritter Parcival, der tumbe Held aus dem mittelalterlichen Epos von Wolfram von Eschenbach, begab sich auf die Suche nach dem heiligen Gral. Doch wofür steht dieser Gral?
Und ist die Idee einer Gralssuche auch heute noch aktuell? Diese und andere Fragen dienen der Company urbanReflects als Ausgangspunkt für ihre Recherche. Als Antwort bietet sie energiegeladene Choreographien in sich stets wandelnden, medialen Bühnenbildern. Es werden weitere, unvergessliche Theatererlebnisse geboten, u.a.: Das Improtheater Schmidt´s Katzen, das Agora Theater mit Heute:Kohlhaas und das Schattentheater Vagantei Erhardt.
Kabarett
Der große Geschichtenerzähler Horst Evers erhielt 2008 im Mainzer Unterhaus den Deutschen Kleinkunstpreis. Seine Geschichten haben das besondere Gespür für Humor, der voller Phantasie und ausgesprochen flink daherkommt. In seinem vierten Soloprogramm „Großer Bahnhof“ vereint er in seinen Erzählungen komisches Mienenspiel und rhetorische Raffinesse.
Mathias Tretter gehört zu den „jungen Wilden“ des deutschen Kabaretts. In seinem vierten Soloprogramm „Mathias Tretter möchte nicht dein Freund sein!” fürchtet er um unser aller Privatsphäre. Jeder postet, twittert, skypet und simst sich um den Verstand – da gilt es, Freundschaft neu zu definieren. Das System kann nur mit den eigenen Mitteln geschlagen werden:
Revolution in Deutschland? Das muss eine Facebook-Party sein!
Außerdem mit von der Partie: Sebastian Krämer, sowohl Sänger und Dichter, als auch Chansonnier und Kabarettist mit seinem Programm „Akademie der Sehnsucht“ und der Mainzer Kabarettist Markus Höffer-Mehlmer alias Büb Käzmann, das einzige Ein-Mann-Kabarett-Kollektiv der Welt.
Kinderprogramm
In diesem Jahr erwartet die jungen Freunde des OPEN OHR Festivals wieder ein abwechslungsreiches Kinderprogramm von Peter Aurin und seinem Team. Mit einer erweiterten Fassung des Atlantissimo vom vergangenen Jahr, dürfen sich unsere jungen Besucher wieder auf ein themenbezogenes und erlebnispädagogisches Programm freuen!
Vorverkauf & Preise:
Der Vorverkauf für das 38. OPEN OHR Festival hat begonnen. Ab sofort können Dauerkarten online über das Internet, per Telefon oder über die bekannten Vorverkaufsstellen gekauft werden. Ausführliche Infos hierzu unter: www.openohr.de
Bitte beachten: Tageskarten gibt es weiterhin nur an der Tageskasse. Der Eintrittspreis für eine 4- tägige Dauerkarte für das 38. OPEN OHR Festival liegt im Vorverkauf bei 34,-€ incl. aller Gebühren, an der Tages- und Abendkasse bei 35,- €. Eine Tageskarte für Freitag, Samstag oder Sonntag kostet jeweils 20,00 €. Eine Tageskarte für Montag kostet 10,00 €.
Sozialausweisinhaber zahlen an der Tages- und Abendkasse jeweils die Hälfte des Eintrittspreises. Kinder bis einschließlich 13 Jahre haben freien Eintritt!
Achtung! Neue Regelung für den Zeltplatz:
Um auch weiterhin Übernachtungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zum Festivalgelände für unsere Besucher anbieten zu können, mussten wir aufgrund zunehmenden Missbrauchs und Vandalismus einiger Besucher, sowie zahlreicher Beschwerden, die Regeln für die Zeltplätze ändern. Da dem Amt für Jugend und Familie das notwendige Personal nicht mehr zur Verfügung steht, wird ab diesem Jahr ein privater Anbieter den Zeltplatz und den Wohnmobilplatz auf dem Sandplatz betreiben und den Vorverkauf der Zeltplatztickets und der Parkkarten für Campingbusse durchführen.
Die Kosten für eine Zeltplatzkarte belaufen sich auf 15,- Euro (Müllpfandmarke im Wert von 2 Euro inklusive), ein Campingbus auf dem Zeltplatz kostet zusätzlich 3,- Euro. Jeder Zeltplatz-Gast benötigt ein Zeltplatzticket. Ein Wohnmobilplatz auf dem Sandplatz kostet 30,- Euro (auch hier inklusive 4,- Euro Müllpfand) pro Campingbus – incl. aller Personen, die in diesem nächtigen. Die Zeltplätze an der Windmühlenstraße und der Wohnmobilplatz auf dem Sandplatz öffnen am Freitag um 11:00 Uhr. Alle ausführlichen Infos und Regeln sowie die Hinweise zum Vorverkauf von Zeltplatztickets sind auf www.openohr.de genau nachzulesen.
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen:
Die Karten bzw. Eintrittsbändchen für das OPEN OHR Festival gelten aufgrund der Kooperation mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH und dem Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund GmbH auch in diesem Jahr wieder als Fahrkarte im gesamten RMV-Tarifgebiet 65 (Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden) sowie im gesamten RNN-Gebiet für alle Verkehrsmittel (Bus, Straßenbahn, RB, RE, S-Bahn außer IC, EC und ICE). Wir bitten die Besucher daher zur An- und Abreise die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Parkplätze um die Zitadelle in Mainz sind sehr begrenzt bzw. kostenpflichtig.
Kooperationspartner und Förderer des OPENOHR Festivals:
Was wäre das OPEN OHR Festival ohne seine vielen Unterstützer, Helfer und Sponsoren? Die OPEN OHR Projektgruppe dankt ganz herzlich: Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur; Kultursommer Rheinland-Pfalz; Kulturbüro Rheinland-Pfalz; Radeberger Gruppe KG; Open Ohr Verein; Die Radgeber; Jenny Marx-Gesellschaft für politische Bildung – Rosa Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz; Hochschule für Musik Mainz.