Weitere Termine beim Hafensommer Würzburg 2012

Zwei weitere Programmpunkte können wir heute präsentieren, einen Abend mit einer gerade aktuell für Furore sorgenden afrikanischen Künstlerin aus Frankreich sowie einen Abend mit Sound & Sight aus Norwegen, nicht der erste und in diesem Sommer auch nicht der einzige Programmpunkt mit norwegischen Klangkünstlern beim Hafensommer.

Foto: Hafensommer Würzburg / Youri Lenquette

Donnerstag, 2. August, Konzert:
20.30 Uhr
Fatoumata Diawara (Elfenbeinküste, Mali, Frankreich)
„Die neue Stimme eines anderen Afrika“

Fatoumata Diawaras Debüt vom Herbst 2011 bringt ein neues, großes Talent zum Klingen – mit einer Reihe wunderschöner, eigenkomponierter Songs und einer aufregenden Lebensgeschichte dahinter. Souverän und elegant verwandelt sie Elemente aus Jazz und Folk zu einem lebendigen zeitgenössischen Sound. Dabei bricht sie die rockigen Rhythmen und reichen Melodien ihrer Wassoulou-Tradition mit einer instinkthaften Pop-Empfindsamkeit auf. Im Zentrum stehen Fatous warme Stimme, rhythmisches Gitarrenspiel und atemberaubende Songs, die oftmals auf turbulente Erlebnisse ihrer Lebensgeschichte zurückgreifen.
Fatou kam in der Elfenbeinküste zur Welt und wuchs in Mali auf, heute lebt sie in Paris. Ihr junges Leben vereint eine Vielzahl afrikanischer Erfahrungen der heutigen Zeit: Der Kampf gegen den Widerstand ihrer Eltern in Bezug auf ihre künstlerischen Ambitionen und die kulturellen Vorurteile, denen Frauen überall in Afrika begegnen. Fatou war als Schauspielerin in Film und Theater erfolgreich, bevor sie ihren Platz in der Musik fand. Rokia Traoré ermutigte sie, die Gitarre in die Hand zu nehmen, Cheick Tidiane Seck brachte sie in Verbindung mit Oumou Sangaré (Studio, Tour), von Nick Gold (Buena Vista-Produzent) wurde sie für sein Label World Circuit unter Vertrag genommen. Bei den nachfolgenden Aufnahmen wurde sie u. a. von Tony Allen und John Paul Jones begleitet (Platz 1der World Music Charts Europe nach Erscheinen).
Freitag, 27. Juli, Doppelkonzert:
Niels Petter Molvær (Band) 21.15 Uhr
Stian Westerhus (Solo) 20.00 Uhr

Niels Petter Molvær (Norwegen)
„Sonic Soundscapes von beindruckender Intensität und Tiefe“

Molværs Ende der Neunziger erschienenes Debütalbum „Khmer“ wurde zu einem sensationell erfolgreichen Kultalbum, betrat es doch mit seinen progressiven Rockparts, den hypnotischen und grooveorientierten Beats und den treibenden Klangcollagen grenzüberschreitend Neuland und sorgte sowohl in der europäischen Jazzszene wie auch bei der Plattenfirma ECM für Furore und eine partielle Neuausrichtung. Die neueste Platte von Molvær „Baboon Moon“ ist wiederum ein beeindruckender Beweis für den musikalischen Freigeist. Nur wenige Musiker verstehen es, so vorurteilsfrei und souverän mit den unterschiedlichsten musikalischen Stilelementen umzugehen.
Ähnlich wie bei geistesverwandten Innovatoren aus Norwegen à la Supersilent, Arne Nordheim, Biosphere oder Terje Rypdal, an dessen Klangflächen man sich bisweilen erinnert fühlt, ist Molværs Musik vom Mief pfeifenrauchverqualmter Jazz-Puristen befreit.Vielleicht würde gar ein Miles Davis heute so klingen, war er doch seiner Zeit und vor allem den Traditionalisten meist weit voraus. Davis gehört sicherlich zu den Künstlern, die Molvær am meisten beeinflusst haben – neben Don Cherry, Billie Holiday, Brian Eno, Joni Mitchell und Bill Laswell. Molvaer ist bekannt für die spektakuläre audio-visuelle Umsetzung seiner musikalischen Ideen, und so dürfen sich die Konzertgänger auf opulente Sounds und dramatische visuelle Effekte freuen. Meist begleiten ein spektakulärer Videokünstler (Tord Knudsen) und einer der herausragenden Toningenieure Norwegens (Johnny Skalleberg, „A-ha“) das Trio.

Stian Westerhus (Norwegen)
“Music that resonates something deeply human. Brilliant!”

Stian Westerhus gilt als einer der jungen und äußerst gefragten Himmelstürmer und Top-Instrumentalisten in der norwegischen und europäischen Gitarristenszene, weit über das aktuelle Trio von Molvær hinaus. Mehr und mehr Energie setzte er zuletzt auch dafür ein, die elektrische Gitarre in beindruckenden Solo-Programmen zu präsentieren. So wurde er in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet, z. B. mit dem BBC’s Award for Innovation in Jazz in Großbritannien und zahlreichen Preisen in Norwegen.
Die intensiven und in den Bann ziehenden Solo-Performances sind gezeichnet von lebendiger Expressivität und Virtuosität sowie einem Gespür für den melodischen Reichtum seiner norwegischen Heimat („Der Georg Baselitz der Gitarre“, Wolf Kampmann). Beeinflusst von Slayer über Miles Davis bis hin zu Sidsel Endresen lässt Westhus Klanglandschaften ertönen, die weit über das Brackwasser der konventionellen Genres und die Gitarrenstandards hinausgehen, „Stian’s 50 minute set takes us to a world beyond these boundaries, dark and challenging, brilliant and invigorating” (F. Talkington, BBC).

Der Vorverkauf ist für diese Konzertabende freigeschaltet:

Konzert: Fatoumata Diawara 20.30 Uhr



Tickets:
VVK € 19,-/AK € 24,-
Erm. € 16,- / € 21,-
Doppelkonzert: Niels Petter Molvær /
Stian Westerhus 20.00 Uhr
Tickets:
VVK € 23,-/AK € 29,-

Erm. € 20,- / € 26,-
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Jürgen Königer

Künstlerischer Leiter
Hafensommer Würzburg

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