Midtfyns 2001 vom 4.7. bis 8.7. – Der heimliche Abräumer beim diesjährigen Midtfyns-Festival war wohl DJ Ötzi, obwohl er gar nicht da war. Aus jedem Stand klang sein “Hey Baby”, und wenn keine Anlage in der Nähe war, grölte eine Gruppe gutgelaunter Festivalgänger den Gassenhauer. Obwohl doch eigentlich das Live-Programm um einige Klassen höher angesiedelt war.
Fotos: concon / Mario
So richtig los ging es am Donnerstag mit “Melanie C”. Das Ex-Spice Girl legte eine gewaltige Power auf die Bühne, die sie auch wunderbar
auf das Publikum übertragen konnte.
Aber der Abräumer am Donnerstag, man soll sich noch mal wundern,war die 70er/80er-Jahre Funk-Kombo “Kool & The Gang”. Mit ihren endlos erscheinenden Medleys und einem Superhit nach dem andern brachten sie das große Zirkuszelt zum schwitzen. Ich wusste gar nicht das ich so viel Titel von Kool und seiner Gang kenne.
Die “Manic Street Preachers” am Freitag zur Headliner-Zeit waren eher enttäuschend. Mr. Bradfield und Co. brachten den Funken irgendwie nicht zum überspringen.
Um Mitternacht dann der Knaller des Festivals, zumindest wohl fürdie dänischen Besucher. So ca. 20.000 Menschen versammeln sich vor der Hauptbühne um ihren Helden zuzujubeln: “D-A-D”. Die Brüder Jesper und Jacob Binzer sind die Lieblinge des Publikums und lassen sich entsprechend feiern.
Zum Ende des Tages dann auf der rythme-scene die Queen-Coverband “Killerqueen”. Täuschend echt und total genial. Man könnte denken Freddie ist noch einmal kurz zurückgekehrt. Die Krönung waren da noch die 5 Streicher die dann noch kurz mal die Band unterstützten.
“Motörhead” wollte irgendwie keiner so recht sehen. Und wenn man sie nicht gesehen hat, hat man auch nichts verpasst.
“Die Ärzte” überzeugten im großen Zelt vor einem relativ kleinen, aber eingefleischtem Publikum. Nachdem die 3 Berliner abgecheckt haben, ob die Leute vor der Bühne denn Deutsch verstehen,
legen sie eine energiegeladen spaßige Show hin. Und Bela bearbeitet sein Schlagzeug tatsächlich im stehen.
Nach Mitternacht im völlig überfüllten Zelt dann noch die Techno-Percussion-Truppe “Safri Duo”. Mit so einem Ansturm hätte wohl keiner gerechnet.
Am Sonntag stand dann noch “Nina Hagen” auf dem Plan, die versuchte das nicht so reichlich versammelte Publikum die Erleuchtung zu bringen und für die richtige Spirit zu sorgen. So richtig überzeugen konnte die schrille Lady aber nicht, ihre besten Zeiten sind wohl doch schon etwas her. Schade auch das sie Ihre Texte von DIN A2 großen Plakaten ablesen musste.
Doch Midtfyns ist nicht nur Musik, auch wenns davon reichlich gibt. Midtfyns ist auch Aktion. So laden elendig lange Baumstämme dazu ein bestiegen zu werden. Hochklettern kann man aber auch die Kletterwand, um danach an der Seilbahn wieder nach unter zu gelangen. Oder man spielt Beachvolley- oder Basketball. Bungeejumping ist selbstverständlich. Oder ganz entspannt abmatten am Beach mit echtem Sand. Midtfyns ist aber auch ein kleiner Jahrmarkt und eine große Standmeile mit Hunderten von kleinen Läden.
Zu Essen und Trinken gibts ntürlich auch. Und zwar in einer riesigen Auswahl. Pizza, Donuts, Fish’n’Chips, Lakritz, Pita, Steak, Baguette, Chili, Salat, Fisch und natürlich der Burger in allen möglichen Variationen.
Das Wetter war gigantisch. Und zur Abkühlung, zumindest von innen, floss das Bier in Strömen. Und auch der kleine Schauer am Sonntag konnte keinem die gute Laune verderben.